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»how much of you is repetition?«
Kunstverein Wolfsburg
24/08–03/11/2024
»how much of you is repetition?«
In ihrer Ausstellung „how much of you is repetition?“ geht Franziska Nast auf vielfältiger Weise Fragen von Wiederholung nach. Dabei wird Wiederholung aber nicht als Stillstand oder Langeweile verstanden, sondern als eine produktive Kraft. Ausgangspunkt sind Fundstücke, autobiografische Materialien sowie popkulturelle und kunstgeschichtliche Referenzen, die dann in ihrem Archiv aus Texten, Skizzen, Zeichnungen, Fotos und Objekten erfasst werden.
Im Kunstverein Wolfsburg zeigt Franziska Nast vor allem neue oder aktualisierte Arbeiten. Dabei wohnt diesen häufig ein Art Déjà-vu Effekt inne. Dieser entsteht nicht nur durch das Erkennen von Bezügen zu Be- kanntem, wie z.B. bei den Tisch-Objekten „LL Cool J“ oder „La Paloma“ mit ihren Referenzen an Popmusik, sonder auch als Selbstbezug auf den künstlerischen Kosmos von Franziska Nast.
Die dieses Jahr entstandenen, überdimensionalen, gebleichten Sweatshirts verweisen zum Beispiel auf ihr Fashion-Label „Fack Fushion“, das sie bereits vor ihrem Studium an der HBK Braunschweig (2005 – 2011) gründete. Für ihre Modekollektion kauft sie Pullover und T-Shirts secondhand und wertet diese durch ver- schiedene Methoden wie z.B. Bleichen zu Unikaten auf.
Gleichzeitig dienen die Riesen-Sweatshirts in der Ausstellung als Projektionsfläche für Videoarbeiten. Sie sind Selbstporträts der Künstlerin – einmal als digitales Avatar, einmal tausende Selfies. Während das eine Video („nasty coming in zick-zack loops directly from outta space“) die Künstlerin als 3D-Scan in die Zeit- losigkeit des Outer Space vervielfältigt, wird im anderen Video („I’ve seen that face before“) dagegen anhand von über 10.000 Fotos, seit 2006 mit der Frontkamera ihres Laptops aufgenommen, Zeit verdeutlicht.
Wie Franziska Nast ihre Medien immer wieder wechselt und neu aufeinander bezieht, wechselt sie auch ihre Rollen. Neben ihrem Schaffen als Künstlerin ist sie auch Tätowiererin und Mitbegründerin des Kunstverein St. Pauli.
Für die Ausstellung im Kunstverein kommt nun eine weiter Rolle hinzu, zum ersten Mal ist Franziska Nast als Ms Nasty nun auch Musikerin. Gemeinsam mit dem Hamburger Musiker Knarf Rellöm hat sie den Song zur Ausstellung produ- ziert: „How much auf you is Räpp-e-tition?“. Diesen werden die beiden am Eröffnungsabend live performen.
Fotos: Claudia Mucha