Franziska Nast

Foto: Mick Vincenz

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FN
Es gibt noch eine zweite Arbeit dieser Art, ein weiterer Arm, der sich auf der Rückseite des Museums befindet, mit dem Titel »Adam, was hast du getan?«. Dieser vollzieht die Geste der Berührung von Michelangelos berühmtem Fresko »Die Erschaffung Adams« nach. Wenn man also in dem großen Ausstellungsraum steht, befindet man sich im Prinzip zwischen den beiden Armen.

JM
Das Museum wird also buchstäblich umarmt.

FN
Ja, es wird umarmt – oder es breitet selbst seine Arme aus.

JM
Mit deinen Außenskulpturen ignorierst du die Museumsgrenzen und schließt den öffentlichen Raum mit ein. Dabei spielt für dich neben der Auseinandersetzung mit der Umgebung auch die Begegnung der Menschen, die dein Kunstwerk draußen ebenso wahrnehmen, eine große Rolle. Diese Form von Konfrontation scheint für dich sehr reizvoll zu sein. Weshalb?

FN
Sie ist unerlässlich. Es gilt, Verbindungen herzustellen – zwischen Menschen und zwischen Räumen, zwischen Realitäten. Und dort draußen beginnt eben auch eine Verbindung: Es entsteht eine Art Linie, vom Wasser durch den Berg hoch ins Museum und den Berg weiter noch nach oben in Richtung Himmel, wohin auch immer. Solche Art Linien sind immer interessant für mich. Und diese Arme, die alles einrahmen, können als Willkommensgruß oder aber auch als eine bedrohliche Geste wahrgenommen werden, je nach Realitätsempfinden des Betrachters.

JM
Dein Werk ist komplex, alles fließt ineinander. Du erschaffst Arbeiten aus verschiedensten Bereichen – Skulptur, Zeichnung, Video, Fotografie, Tätowierungen auf Papier und Kunststoff, auf Haut, textile und keramische Werke.
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